Die große Qual der Wahl bei der Suche des Shopsystems
Ihr Unternehmen will in den digitalen Vertrieb einsteigen? Oder Sie betreiben bereits einen Onlineshop, der mittlerweile in die Jahre gekommen ist? In beiden Fällen treibt Sie sicherlich eine Frage um: “Auf welches Shopsystem sollen wir setzen? Welche Lösung ist die beste für uns?”
Auf diese Fragen kann Ihnen niemand spontan eine Antwort geben. Die Beantwortung gilt als kompliziert, denn sie hängt von zahlreichen Faktoren ab. Da wäre zum einen das üppige Angebot. Es gibt aktuell zahlreiche Shopsysteme, zum Beispiel:
- Adobe Commerce
- Commercetools
- Gambio
- Jimdo Business
- Magento Open Source
- Oxid eSales
- Pimcore Digital Commerce
- Plentymarkets
- PrestaShop
- Salesforce Commerce
- Sana Commerce
- SAP Commerce Cloud
- Scayle
- Shopify
- Shopware
- Strato Webshop Now
- Spryker
- Wix eCommerce
- WooCommerce
- xt:Commerce
Zum anderen beeinflussen Ihre Wünsche, Anforderungen und Ziele die Wahl des Shopsystems. Manche Technologien eignen sich beispielsweise für kleine Unternehmen, aber nicht für Konzerne - und umgekehrt. Dazu kommt, dass Shopsystem nicht gleich Shopsystem ist! Von simplen Plugins über Shop-Plattformen bis hin zu komplexen Cloud Solutions gibt es alles, was das Herz begehrt.
Dementsprechend sollten Sie, bevor Sie eine konkrete Auswahl treffen, ganz genau wissen, was Ihr Unternehmen wirklich benötigt. Um Ihre Entscheidung zu erleichtern, erklären wir Ihnen, auf welche Aspekte und Features Sie achten sollten.
Umfang
Sind Sie noch unschlüssig, ob Sie wirklich in das Haifischbecken des E-Commerce springen möchten? Dann macht es keinen Sinn, gleich mit einem Großprojekt und einem aufwändigen Shopsystem zu starten!
Führen Sie einen Proof of Concept durch, um erste Schritte zu gehen und Feedback einzuholen. Setzen Sie dafür auf eine technische Lösung, die sich schnell und unkompliziert einsetzen lässt. Das kann eine Plattform wie Elopage, Digistore24, Gumroad oder ein Wordpress-Plugin wie WooCommerce sein.
Strategie
Wie sieht Ihre E-Commerce-Strategie aus? Soll Ihr Onlineshop kontinuierlich wachsen und einen wesentlichen Teil zu Ihrem Umsatz beitragen? Oder ist es Ihr Plan, nur mit einer kleinen Produktauswahl das Online-Geschäft nebenher zu betreiben? Klären Sie unbedingt diese Fragen, denn sie beeinflussen die Wahl Ihres Shopsystems.
Manche Systeme lassen sich nur schwer skalieren. Einsteiger-Produkte wie Jimdo Business, Wix Commerce oder Strato Webshop Now sind nicht dafür ausgelegt, hunderttausende Produkte zu verwalten oder zehntausende Verkäufe pro Tag zu managen. Forcieren Sie das “Big Business”, sollten Sie gleich in eine leistungsfähige Plattform wie Adobe Commerce, Spryker oder Salesforce Commerce in Betracht ziehen.
Mehrsprachigkeit
Wollen Sie Ihre Produkte nur in der deutschsprachigen Region anbieten? Oder steht die Unterstützung von mehreren Sprachen und Währungen in Ihrer E-Commerce-Strategie? Bedenken Sie: Nicht jedes Shopsystem eignet sich für den Einsatz in verschiedenen Ländern. Und eine nachträgliche Erweiterung kann schwer bis unmöglich sein.
Mit Produkten wie Shopware, Adobe Commerce oder Salesforce Commerce ist es mit überschaubarem Aufwand möglich, mit Ihrem Onlineshop zu expandieren. Einfache “Shop-Baukästen” bieten derartige Möglichkeiten oft nicht.
Skalierbarkeit
Werden Sie an Weihnachten oder zum Black Friday besondere Rabatte und Aktionen anbieten? Haben Sie vor, Ihr Produktportfolio deutlich aufzustocken oder Partner mit ins Boot zu nehmen? Will Ihr Unternehmen in naher Zukunft in neue Märkte vordringen?
Wenn Sie gerade mindestens einmal zustimmend genickt haben, dann benötigen Sie ein skalierbares Shopsystem. Eines, das mit kurzzeitigen Lastspitzen genauso gut umgehen kann wie mit einem dauerhaft hohen Traffic. In der Regel erfolgt eine solche Skalierung über SaaS- oder Cloud-Systeme wie Adobe Commerce und Spryker, die quasi mit Ihren steigenden Anforderungen mitwachsen.
Omnichannel
Haben Sie schon darüber nachgedacht, eine Cross- oder Omnichannel-Strategie zu verfolgen? Ist die Anbindung von Marktplätzen wie Amazon, eBay oder Alibaba für Sie ein Must Have, um neue Kundenschichten ansprechen zu können? Wenn Sie nun mit “Ja” antworten, ist klar: Setzen Sie auf ein flexibles Shopsystem.
Flexibel bedeutet in diesem Kontext: Suchen Sie sich eine Plattform, die Sie “headless” nutzen können. Das heißt, Frontend und Backend können getrennt voneinander genutzt und weiterentwickelt werden. Das bieten unter anderem Scayle, Adobe Commerce und Shopware 6.
Mobile First
Sicherlich haben Sie das Ziel, dass Ihr Shopsystem auf Smartphones und Tablets reibungslos funktioniert, oder? Falls nicht, dann sollten Sie Ihre Strategie anpassen und auf “Mobile First” drehen. Warum? Die moderne Kundschaft liebt es, auf dem Handy zu shoppen.
Das Shopsystem Ihrer Wahl muss responsiv und voll mobiltauglich sein. Zum Glück erfüllen alle namhaften Anbieter diese Mindestanforderungen. Stoßen Sie jedoch bei Ihrer Suche auf ein Shopsystem, das gar nicht oder nur bedingt auf Mobilgeräten funktioniert, stellt das ein absolutes No-Go dar.
Konnektivität
Soll Ihr Onlineshop seine Daten aus verschiedenen Quellen erhalten, beispielsweise aus einem PIM oder ERP? Wird geplant, Daten mit Ihrem SAP auszutauschen? Haben Sie vor, das Frontend durch ein CMS zu ersetzen? In diesen Fällen benötigen Sie ein Shopsystem, das über passende Schnittstellen verfügt.
Von Scalye über Spryker und Salesforce bis zu Adobe Commerce: Besonders im Enterprise-Segment ist es Standard, dass sich ein Shopsystem mit anderen Systemen über APIs vernetzen lässt. Für Spezialfälle können Sie auch Konnektoren (wie den Tradebyte Connector) einkaufen oder individuell entwickeln lassen.
Cloud
On-Premise oder Cloud-Infrastruktur: Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wo und wie Ihr Shopsystem laufen soll? Bevorzugen Sie ein hybrides Modell oder soll das gesamte System beim Anbieter bleiben (Software as A Service / SaaS)? Ihre Antwort ist wichtig bei der Suche nach dem idealen Shopsystem.
Lösungen für das SMB-Segment (Small- & Medium-sized Business) bzw. KMU (Kleine und mittelständische Unternehmen) sind meist SaaS-basiert, Open-Source-Produkte wie Magento lassen sich auch On-Premise betreiben. Je mehr Sie in das Enterprise-Segment schauen, desto häufiger geht es in Richtung Cloud- und Hybrid-Hosting.
Payment
Wissen Sie, dass Ihre Kunden bestimmte Bezahlmethoden bevorzugen? Wollen Sie ungewöhnliche Bezahlweisen wie Kryptowährungen anbieten? Dann achten Sie bei der Wahl Ihres Shopsystems genau darauf, welche Zahlungsoptionen “ab Werk” integriert sind. Und finden Sie heraus, wie leicht Sie andere Payment Service Provider (PSP) anbinden können.
Bieten Sie nicht die Bezahlmethoden an, die Ihre Zielgruppen präferieren, kann das zu hohen Abbruchraten führen. Das Thema Payment trägt somit maßgeblich zum Erfolg Ihrer E-Commerce-Tätigkeiten bei. Das Gute ist: Alle großen Shop-Lösungen geben Ihnen die Möglichkeit, eigene PSP anzubinden.
Support
Wie erfahren sind Ihre Inhouse-Entwickler? Ist es Ihnen wichtig, bei Anfragen oder Problemen schnell Feedback zu erhalten? Dann müssen Sie bei Ihrer Shopsystem-Analyse auch die Punkte “Support” und “Community” mit aufnehmen.
Etablierte E-Commerce-Lösungen wie Jimdo Business und Shopware verfügen über gute FAQs, Hilfe-Bereiche, öffentliche Dokumentationen und Kunden-Hotlines. Und bei Shopify und Magento gibt es beispielsweise seit Jahren rege Communities, die sich online helfen sowie bei regionalen Meetups, großen internationalen Veranstaltungen und anderen Events treffen.
Kosten
Wie viel können Sie im Jahr für Ihr Shopsystem bezahlen? Stellen Sie sich unbedingt diese wichtige Frage! Bedenken Sie dabei, dass es nichts umsonst gibt - auch wenn das gerne suggeriert wird. So muss eine vermeintlich kostenlose Open-Source-Lösung betreut, angepasst und gehostet werden.
Definieren Sie ein realistisches Budget. Bedenken Sie dabei, dass Sie Ihren Onlineshop fortwährend weiterentwickeln sollten - und auch müssen, wenn Sie zum Beispiel Expansionspläne haben. Mit einer SaaS-Lösung mögen zwar einige Ausgaben entfallen, doch diesen Vorteil erkaufen Sie sich häufig zu Lasten der Flexibilität und Skalierbarkeit. Sparen Sie also nicht am falschen Ende.
Lassen Sie sich genügend Zeit bei der Suche
Sie sehen, das passende Shopsystem zu finden ist gar nicht so einfach. Zumal es neben den genannten Aspekten noch zahlreiche weitere gibt. Definieren Sie deshalb vor Ihrer Suche und Marktanalyse eine genaue Strategie. Nur wenn Sie wissen, wohin Sie mit Ihrem digitalen Vertrieb mittel- und langfristig möchten und was Sie technisch dafür benötigen, können Sie die Auswahl einschränken.
Gehören Magento Open Source oder Adobe Commerce zu Ihren Favoriten? Liegen Ihnen dazu spezielle Fragen auf der Zunge? Dann wenden Sie sich gerne an uns. Als zertifizierter Adobe Partner, der schon über 150 Projekte mit der beliebten Shopplattform Magento Open Source / Adobe Commerce realisiert hat, helfen wir Ihnen gerne mit unserer Expertise weiter.