Das Schreiben von Produkttexten ist vielen Onlineshop-Betreibern ein Graus. Deshalb verwenden sie entweder 1:1 die Texte der Produkthersteller oder sie lagern das Schreiben der Produktbeschreibungen an externe Dienstleister aus.
Beides ist keine gute Lösung! Denn nichtssagende Produkttexte konvertieren schlecht und eignen sich nicht für SEO-Maßnahmen. So erstellen Sie wirklich gute Produkttexte.
Timing
Wenn Sie einen Onlineshop starten, investieren Sie viele Monate in die technische Umsetzung. Die Platzierung der Produkte ist meistens der letzte Schritt. Ein Schritt, dem zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Auch im stressigen Tagesgeschäft kommt der Erstellung von überzeugenden Produktseiten zu wenig Aufmerksamkeit zu.
Ein Fehler! Setzen Sie den Punkt „Produkttexte“ auf Ihre To-do-Liste und stellen Sie ihn ganz nach vorne. So haben Sie genügend Zeit (und hoffentlich auch die Muse), tolle Produktbeschreibungen zu verfassen.
Zielgruppe
Wer sind die Zielgruppen für das Produkt? Welche Wünsche oder Herausforderungen haben die potenziellen Käufer? Welchen Bildungsstand und welche Art von Sprache (beispielsweise lockere Jugendsprache oder seriöse Fachsprache) verwenden die Zielgruppen? Beantworten Sie diese wichtigen Fragen für sich.
Gehen Sie dann im Produkttext auf die Besonderheiten ein! Wenn Sie Computertastaturen verkaufen, sollten Sie deutlich machen, ob diese für “Normalnutzer” oder eher für Gamer geeignet sind.
Besonderheiten
Stellen Sie sich folgende Fragen: Was unterscheidet Ihr Produkt von denen der Konkurrenz? Was sind die Alleinstellungsmerkmale? Welche „Features“ sind für Ihre Zielgruppen besonders relevant?
Heben Sie die Besonderheiten im Produkttext hervor - und zwar schon im Feld für den Produktnamen. Statt „Tastatur Modell 344-1N“ könnten Sie „Gamer-Tastatur, ideal für Actionspiele“ schreiben.
In der detaillierten Produktbeschreibung gehen Sie näher auf die besonderen Merkmale ein. Es ist möglich, dass Sie nicht die einzelnen besonderen Merkmale auflisten, sondern die Lösung, die mit Ihrem Produkt verbunden ist. Beispiele:
- „Eine Tastatur, mit der Sie leise tippen können“ statt „Tastatur mit mechanischen Tasten“.
- „Schnelles Aufsaugen auch großer Gegenstände“ statt „Staubsauger mit neuer SuperSucking Technology“.
Extra-Tipp: Vermeiden Sie Adjektive und Superlative wie „innovativ“, „revolutionär“ oder „nachhaltig“. Diese Worte wirken abgedroschen und plump werblich.
Storytelling
Die meisten Produkttexte sind kurz und prägnant gehalten, Besonderheiten und Funktionen werden stichpunktartig erläutert. Das ist sinnvoll, um dem Interessenten die wichtigsten Fakten zu vermitteln - vor allem bei technischen Produkten.
Wenn Sie jedoch Produkte anbieten, bei denen es eher um Emotionen als um Funktionalität geht, sollten Sie einen anderen Schreibstil verwenden. Werden Sie „poetisch“ und erzählen Sie eine kleine Geschichte. Beschreiben Sie, wie man sich fühlt oder wie man auf andere wirkt, wenn man Ihr Produkt benutzt.
„Stellen Sie sich vor, Sie sind im Dschungel von Ecuador. Ein warmer Regen setzt ein, der den Duft der exotischen Blüten des Regenwaldes freisetzt“ - eine solche Passage könnten Sie für ein Duschgel verwenden.
Oder laden Sie Ihr Produkt mit der Geschichte seiner Erfindung und Herstellung emotional auf. Erklären Sie zum Beispiel, wie Ihr Whisky in den schottischen Highlands destilliert und mit speziellen Verfahren über Jahre veredelt wird.
Formatierungen
Wenn Sie viele Informationen auf der Produktseite unterbringen wollen oder Storytelling betreiben, müssen Ihre Inhalte optisch ansprechend aufbereitet sein. Niemand liest gerne „Textwüsten“!
Machen Sie nach einigen Sätzen einen Absatz, fügen Sie Zwischenüberschriften ein und fetten Sie Besonderheiten. Fügen Sie eventuell Infoboxen ein. Machen Sie Ihren Text so „schmackhaft“, dass er gerne gelesen wird.
Hinweis: Wenn man mehrfach scrollen muss, um Ihren Produkttext zu lesen, ist er definitiv zu lang. Kürzen Sie ihn! Schließlich wollen Sie keinen Roman veröffentlichen, sondern Interessenten zum Kauf verführen.
Keywords
SEO, also Suchmaschinenoptimierung, ist wichtig, keine Frage. Aber verfallen Sie nicht in eine alte SEO-Taktik, indem Sie Ihren Produkttext mit relevanten Keywords „vollstopfen“. Dieses sogenannte Keyword Stuffing ist längst überholt und verärgert sowohl Ihre Leser als auch Google.
Schreiben Sie lieber einen natürlichen Text. So, als würden Sie einem Freund oder einer Freundin Ihr Produkt erklären. Am Ende können Sie noch passende Schlüsselwörter und Synonyme hinzufügen, ohne es zu übertreiben.
Apropos Schlüsselwörter und Synonyme: Achten Sie auch hier auf Ihre Zielgruppen und deren Sprache! Bei Mechanikern heißt das, was wir umgangssprachlich Schraubenzieher nennen, eigentlich Schraubendreher. Und ein Beamer heißt technisch korrekt Projektor.
Korrekturen
Auch wenn Sie Ihre Produkttexte von einem professionellen Texter schreiben lassen, sollten Sie sie gegenlesen - oder von einem Lektor überprüfen lassen. Denn Produkttexte mit sprachlichen und grammatikalischen Fehlern wirken peinlich, besonders bei teuren Produkten. Sparen Sie weder Zeit noch Geld am falschen Ende. Ansonsten beschädigen Sie mit simplen Textfehlern das Image Ihres Unternehmens.
Und: Lassen Sie die Produkttexte von einem Fachmann prüfen! Ein Ingenieur oder Produktmanager kennt sein Produkt in- und auswendig. Ihm fällt sofort auf, wenn durch blumige Formulierungen die Produkteigenschaften falsch wiedergegeben werden.
KI-Unterstützung
ChatGPT, Gemini, Neuroflash und ähnliche KI-Tools sind eine technische Revolution. Eine, die Sie unter anderem für Ihre Produkttexte nutzen können. Zum Beispiel, indem Sie die Programme ...
- fremdsprachige Produkttexte übersetzen lassen.
- bestehende Produkttexte umformulieren lassen.
- Produkttexte kürzen oder erweitern lassen.
- Ihre Produkttexte korrigieren lassen.
- Produkttexte komplett neu schreiben lassen.
Was früher mühsam und teuer von Textern, Übersetzern und Lektoren „von Hand“ erledigt wurde, wird heute zunehmend von ChatGPT und Co. übernommen. Sie sollten sich aber immer bewusst sein: Der Output kann nur gut sein, wenn der Input gut war! Dazu müssen Sie sich ein wenig mit dem sogenannten Prompt Engineering beschäftigen, um der eingesetzten Künstlichen Intelligenz klare Anweisungen zu geben.
Fazit
Ein guter Produkttext animiert Interessenten zum Kauf, ein schlechter ist hingegen ein „Conversion Killer“. Deshalb müssen Sie genügend Zeit und Energie in die Erstellung überzeugender Produkttexte investieren - und zwar rechtzeitig. Mit unseren Tipps sollte Ihnen die Umsetzung leichter fallen.
Sie haben noch mehr Fragen? Zögern Sie nicht uns anzusprechen – wir freuen uns darauf, gemeinsam Lösungen zu finden, die Ihren Bedürfnissen gerecht werden.
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